Ideen in konkrete Massnahmen überführen: Über die Zusammenarbeit der Gemeinde Hünenberg mit Carbotech
Motiviert durch einen politischen Vorstoss, hatte die Gemeinde Hünenberg im Kanton Zug sich entschieden, eine Umweltstrategie zu erarbeiten. Carbotech hatte die Gemeinde nicht nur in der Erstellung des Strategiepapiers unterstützt, sondern auch später in der Planung der Massnahmen. Stéphanie Suter von der Abteilung Sicherheit und Umwelt der Gemeinde Hünenberg erzählt, wie die Zusammenarbeit verlief.
Stéphanie, was motiviert dich, dich für die Nachhaltigkeit in der Gemeinde Hünenberg einzusetzen?
Hünenberg verfügt über beeindruckende Naturwerte. Grosse Flächen gehören zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler und somit zu den wertvollsten Landschaften der Schweiz. Das Team der Gemeinde ist gewillt diese zu erhalten und weitere Flächen aufzuwerten, eine solche Zusammenarbeit macht Spass und die Arbeit wird ausserhalb der Büroräumlichkeiten sichtbar. Auch ausserhalb der Verwaltung setzten sich Vereine für die Hünenberger Biodiversität und den nachhaltigen Umgang mit der Landschaft ein, so entstehen gemeinsame Projekte. Mit der Genehmigung des Umwelt- und Energiereglements an der Gemeindeversammlung 2023 zeigte auch die Bevölkerung von Hünenberg, dass ihnen die Nachhaltigkeit in der Gemeinde am Herzen liegt. Die damit gesprochenen Gelder fliessen in die Förderprogramme Umwelt und Energie, welche Privatpersonen bei der Umsetzung von Massnahmen unterstützen und mit welchen Beratungen angeboten werden. Zu sehen, wie die Einwohner*innen immer mehr eingebunden werden und sich auch engagieren, das motiviert mich dranzubleiben.
Du hast über mehrere Jahre mit Carbotech gearbeitet. Wodurch hat sich für dich die Zusammenarbeit ausgezeichnet?
Wenn es darum geht, Massnahmen für mehr Nachhaltigkeit zu erarbeiten, stehen häufig viele Ideen im Raum. Carbotech hat uns nicht nur dabei geholfen, die Ideen in konkrete Massnahmen zu überführen, sondern insbesondere dabei, die vorhandenen Ideen kritisch zu hinterfragen und hinsichtlich Kosten-Nutzen abzuwägen und zu priorisieren. Dabei war die Zusammenarbeit stets unkompliziert, effizient und auf Augenhöhe. Diesen ehrlichen Austausch schätze ich sehr.
Was braucht es, damit eine Strategie kein «Papiertiger» bleibt?
Bereits im Vorfeld braucht es eine realistische Zielsetzung, finanzielle Mittel und politische Unterstützung. Und dann braucht es jemanden, der oder die sich verantwortlich fühlt und sich für die Umsetzung aktiv einsetzt und auch weitere Player und Stakeholder ins Boot holt. Etwas Durchhaltevermögen hilft auch 😉
Welche Massnahmen konntet ihr in der Gemeinde Hünenberg bereits umsetzen?
Wir haben u.a. ein Umwelt- und Energiereglement inkl. Rahmenkredit für die Umsetzung von Umwelt- und Energieförderprogrammen entwickelt und verabschiedet, bei der Ortsplanungsrevision Auflagen im Sinne der Nachhaltigkeit und Biodiversität eingebracht (Urnenabstimmung im Herbst 2025), ein Landschaftsentwicklungskonzept über das ganze Gemeindegebiet erarbeitet (Abschluss Sommer 2025, Start Massnahmen anschliessend) und führen im Jahr 2025 ein Re-Audit durch, um wieder das Label «Energiestadt Gold» zu erhalten, das uns für überdurchschnittliche Anstrengungen im Bereich unserer kommunalen Energie- und Klimapolitik auszeichnet.
Wo siehst du noch Potenzial für die Zukunft?
Potenzial liegt sicher in den Siedlungsgebieten und der Einbindung von Privatpersonen. Es braucht bei den Bürger*innen im Umweltbereich aktuell noch viel Sensibilisierung und positiven Anreiz, um sie zur Umsetzung von Massnahmen zu bewegen. Hier können wir noch viel Bewirken. Mit dem Umwelt- und Energiereglement alleine ist es nicht getan.
Was ist dein Tipp an eine Gemeinde oder Organisation, die sich erst am Anfang ihrer «Nachhaltigkeits-Reise» befindet?
Dranbleiben! Es lohnt sich, auch wenn es manchmal nur langsam vorwärts geht.
Stéphanie Suter arbeitet als Fachperson Umwelt bei der Gemeinde Hünenberg in der Abteilung Sicherheit und Umwelt.
Sie arbeitet mit Philipp Bolt und Tanja Laube.
Hier mehr zu den Projekten der Gemeinde Hünenberg lesen.
Vielen Dank an Stéphanie für den Austausch.