Das Zürcher Rathaus wurde zwischen 1694 und 1698 erbaut. Es befindet sich mitten in der Altstadt von Zürich – freistehend auf der Limmat. Seit 1803 ist das Gebäude im Besitz des Kantons Zürich und dient als Sitz des Kantonsrats. Zwischen 2023 und 2027 soll das Rathaus saniert werden, in dieser Zeit tagt der Kantonsrat in der Bullingerkirche.
Schadstoffuntersuchung bei laufendem Betrieb
Für die Planung des Umbaus soll Carbotech im Rahmen einer Machbarkeitsstudie vorgängig abklären, ob und wo im Gebäude Bauschadstoffe vorhanden sind. Dass die Schadstoffuntersuchung weit vor dem eigentlichen Baubeginn durchgeführt werden, brachte besondere Anforderungen mit sich. So sollte einerseits die Ästhetik des Gebäudes nicht durch «unschöne Probestellen» belastet werden, andererseits erfolgte die Beprobung während laufendem Betrieb.
Um die Bausubstanz bewerten zu können aber keine Schäden zu hinterlassen hat Carbotech ein besonders schonendes Vorgehen der Probennahme erarbeitet. So wird beispielsweise zusätzliches Fachpersonal (Schreiner*in, Elektriker*in,…) hinzugezogen, um sicherzustellen, dass die erhaltenswerten Bausubstanzen möglichst unbeschädigt bleiben oder aber nach der Beprobung im exakt gleichen Zustand wieder hergestellt werden. Zudem werden keine Bohrungen durchgeführt, sondern bestehende Öffnungen untersucht.
Und um den laufenden Betrieb im Rathaus nicht zu stören, wird auf eine besonders effiziente Durchführung und eine exakte Koordination und Einhaltung der zeitlichen Vorgaben geachtet.
Weiteres Vorgehen
Carbotech hat im geschichtsträchtigen Gebäude an unterschiedlichen Stellen Altlasten festgestellt. Diese werden vor den Umbauarbeiten fachgerecht saniert. Bei einzelnen Fundorten handelt es sich um potenziell flüchtige Schadstoffe. Um hier eine Gefährdung auszuschliessen und die Räume bis zur Sanierung doch weiterhin nutzen zu können, hat Carbotech zusätzlich Raumluftmessungen VDI durchgeführt. Für Orte, die aufgrund des Erhalts der Ästhetik nicht beprobt werden können, wird ein Verdacht ausgesprochen. Diese Orte müssen zu einem späteren Zeitpunkt – zu Beginn der tatsächlichen Bauarbeiten – nochmals im Detail untersucht werden.
Anhand des fundierten Schadstoffgutachtens können nun weitere Entscheidungen für den Umbau des Rathauses getroffen werden.