Im ersten Schritt haben wir anhand von Studien und Interviews mit Expert*innen neue Daten erhoben und modelliert. Im zweiten Schritt haben wir mittels Ökobilanzen die Frage beantwortet, welche Anbausysteme aus ökologischer Sicht vorzuziehen sind. Analysiert und verglichen haben wir je 1 Kilogramm eines Produktes, geliefert an einen Schweizer Supermarkt:
- Tomaten, angebaut in der Schweiz und in Spanien (Almería)
- Verzehrfertige grüne Bohnen, angebaut und verarbeitet in der Schweiz und in Kenia
- Erdbeeren, angebaut in der Schweiz und in Spanien (Andalusien)
- Spargel, angebaut in der Schweiz, Peru und Mexiko
Mittels der Methode der ökologischen Knappheit haben wir die ökologischen Auswirkungen aller Lebensphasen – von der Gewinnung der Rohstoffe über die einzelnen Schritte des Anbaus bis hin zur Entsorgung der Verpackungen sowie Transporte – berechnet.
Zusammengefasst einige der wichtigsten Erkenntnisse:
- Frisches, saisonales und heimisches Obst und Gemüse ist anderen Varianten vorzuziehen, allerdings nur, wenn es nicht in Gewächshäusern unter Einsatz fossiler Heizenergie angebaut wird.
- Der Anbauprozess hat bei weitem die grössten Umweltauswirkungen im Vergleich zu Transport, Verpackung und Verarbeitung. Wenn Obst und Gemüse jedoch per Flugzeug transportiert werden, dominieren die Auswirkungen des Transports den ökologischen Fussabdruck.
- Innerhalb der Anbauprozesse haben das Heizen und die Herstellung der Gewächshausinfrastruktur die grössten Auswirkungen auf die Umwelt, gefolgt von den Düngemitteln.
- Bei Pestiziden spielt es eine grosse Rolle, welche Wirkstoffe verwendet wurden. Viele Substanzen, die in Europa verboten sind, werden in anderen Ländern, v.a. Übersee, eingesetzt, da dort die Vorschriften weniger streng sind. Aber auch in Obst und Gemüse aus Europa werden immer wieder verbotene Wirkstoffe nachgewiesen. Konsument*innen, die Bio-Produkte wählen, sind in diesem Punkt auf der sichereren Seite.