Der Schweizer Verein für umweltgerechte Getränkeverpackungen (SVUG) mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des Vereins Getränkekarton-Recycling Schweiz, haben Carbotech beauftragt, eine Ökobilanz über den Ist-Zustand der Schweizer Getränkebranche durchzuführen. Dabei wurden für die sechs Sektoren Bier, Mineralwasser & Softdrinks, Obstsaft, Wein, Spirituosen und Milch jeweils die Beiträge der Verpackungssysteme und eine Gegenüberstellung zum Inhalt betrachtet.
Folgend einige Resultate der Studie:
- Relevanz der Verpackung: Abgesehen von Mineralwasser ist der Inhalt aus ökologischer Sicht viel relevanter, als die Verpackung.
- Einsatz der Getränkeverpackungen: Je nach Getränketyp kommen verschiedene geeignete Verpackungssysteme zum Einsatz. Es gibt keine Getränkeverpackung, die für alle Getränketypen die optimalste Verpackung darstellt.
- Umweltfreundliche Verpackung: Vor allem die Herstellung der Verpackung ist relevant. Eine tiefe Umweltbelastung weisen leichte Verpackungen sowie Grossgebinde oder mehrmals verwendbare Lösungen auf.
- Recycling: Der Nutzen des Recyclings ist stark materialabhängig. Eine hohe Recyclingquote alleine ist somit noch keine Garantie für eine ökologische Verpackung.
- Mehrweg-Verpackungen: Bei Mehrweg-Lösungen spielen die Anzahl Nutzungszyklen sowie die Transportdistanzen eine wesentliche Rolle bei der Errechnung der Umweltbelastung.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass trotz der bereits erzielten Fortschritte in den letzten Jahren weiterhin Potenzial zur Reduzierung der Umweltbelastung in der schweizerischen Getränkebranche besteht. Entscheidend ist es, Verbesserungen bei den Getränken selbst anzustreben, da diese den grössten Einfluss auf die Gesamtumweltbelastung der Branche haben. Durch die Entwicklung und Förderung umweltfreundlicherer Produktionsmethoden sowie die Reduzierung von Rohstoffen und Zutaten mit hoher Umweltbelastung kann die Branche einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion ihres ökologischen Fussabdrucks leisten. Hinsichtlich der Verpackungen können Massnahmen wie die Reduzierung des Verpackungsgewichts Verbesserungen bewirken, ebenso wie die kontinuierliche Erhöhung des Rezyklatgehalts sowie der Recyclingquoten. Darüber hinaus bietet der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien in der Herstellung von Getränkeverpackungen eine Möglichkeit, um die Umweltauswirkungen weiter zu minimieren.
Die ganze Studie findet sich unten zum Download.