Werden Ökobilanzen für den Entscheidungsprozess hinzugezogen, sei dies für politische oder betriebliche Fragen, besteht ein klares Bedürfnis für einfach verständliche und eindeutige Resultate und Schlussfolgerungen. Es wird weithin diskutiert, ob Endpoint-oder Single score-Methoden, welche die Umweltwirkungen zu wenigen respektive einer Grösse (Gesamtumweltbelastung oder Umweltfussabdruck) aggregieren, zu dieser geforderten Verständlichkeit und Eindeutigkeit beitragen können. Die Carbotech organisierte zu diesem Thema eine Session an der 25. SETAC Europe Konferenz. Die Session enthielt 10 ausgewählte Präsentationen zu diesem Thema und endete mit einer 40 minütigen Podiumsdiskussion.
Die meisten Autoren, welche einen Beitrag in dieser Session hielten, kamen zum Schluss, dass Endpoint- oder Single score-Resultate notwendig sind für eine sinnvolle und effektive Unterstützung in Entscheidungsprozessen. Das ist oftmals die bessere Option als die Entscheidungsträger selber die relevanten Umweltwirkungen wählen und (subjektiv) gewichten zu lassen. Die Verwendung von Endpoint- oder Single score-Resultaten bedeutet jedoch nicht, dass Midpoint-Indikatoren keinen Nutzen haben. Auch wenn Endpoint- oder Single score-Resultate sehr hilfreich in der Entscheidungsfindung sein können, können Midpoint-Indikatoren bei der Identifizierung spezifischer Umweltprobleme wie z. B. Klimawandel, Versauerung, Wasserknappheit etc. helfen.
Die Zusammenfassung der Session wurde im International Journal of LCA publiziert: DOI 10.1007/s11367-015-0998-0