GIS und Biodiversität – Ein Fallbeispiel
GIS steht für Geographische Informationssysteme oder Geoinformationssysteme. Darunter versteht man Systeme zur Erfassung, Bearbeitung, Analyse und Präsentation digitaler, räumlicher Daten. Unter räumlichen Daten werden sämtliche Daten verstanden, welche einen Bezug zu einer Position auf der Erdoberfläche haben. Mittels GIS können räumlich verortete Probleme identifiziert, Veränderungen überwacht, Vorhersagen getroffen und Trends verstanden werden.
Auch in der Nachhaltigkeitsberatung findet GIS seinen Einsatz. Mittels GIS-Analysen können beispielsweise Veränderungen in der Vegetation, der Landnutzung oder der Bevölkerung analysiert aber auch visualisiert werden.
Fallbeispiel Gemeinde Hünenberg
Die Zuger Gemeinde Hünenberg hat sich zum Ziel gesetzt zur Vorreiterin im Umgang mit aktuellen Umweltthemen zu werden und lässt sich auf dem Weg von Carbotech unterstützen. Unter anderem möchte Hünenberg die Biodiversität schützen und fördern. Um Handlungsmassnahmen abzuleiten und ein Monitoring aufzubauen muss der Ist-Zustand ermittelt werden. Carbotech hat dazu die Methode der GIS-Analyse angewendet.
Mittels Daten zur Arealstatistik des Bundesamtes für Statistik konnten wesentliche Faktoren wie Art und Intensität der Landnutzung auf dem Gemeindegebiet ermittelt werden. Weitere öffentlich verfügbare GIS-Daten flossen in die Analyse ein. So beispielsweise Angaben zur Stickstoffbelastung und Lichtverschmutzung. Ergänzt wurden die Daten durch Informationen von der Gemeinde zu geschützten Naturräumen oder Biodiversitätsförderflächen.
Als Indikator zur Messung der Biodiversität wurden Insekten gewählt. Insekten stellen wichtige Bioindikatoren dar, anhand welcher sich die Biodiversität und Funktionalität von Ökosystemen ableiten lässt.
So konnte anhand einer Karte gezeigt werden, in welchen Gebieten der Gemeinde Hünenberg sich die Situation für die Biodiversität – beziehungsweise der Druck auf die Insektenbiomasse – wie entwickelt hat. Gut zu sehen ist eine positive Entwicklung in den Schutzgebieten sowie ein erhöhter Druck in intensiv genutzten Industrie- und Siedlungsgebieten. Anhand dieser Analyse können weitere Handlungsfelder abgeleitet werden. Beispielsweise arbeitet die Gemeinde Hünenberg daran, die ökologisch wertvollen Flächen räumlich und funktional miteinander zu vernetzen um die Biodiversität zu fördern.
Wer sich weiter für das Thema Insektenbiomasse und/oder GIS-Analysen interessiert, erfährt HIER mehr über eine Studie der Carbotech zur Entwicklung der Insektenbiomasse in der Schweiz. Und HIER finden sich mehr Informationen zu Biodiversitätsstrategien für Unternehmen.
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